Schulzentrum Grenzstraße Bremen

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1903: Gründung


Das erste Gebäude der Handelsschule der UNION an der Balgebrückstraße (im 2. Weltkrieg beschädigt, in den 60er Jahren unter anderem Ausweichquartier für die Berufsschule KVI, später abgerissen; heute Standort der KBC-Bank)

Gegründet wurde das heutige Schulzentrum an der Grenzstraße bereits vor über 100 Jahren von der UNION von 1801, dem Kaufmännischen Verein Bremen. Strittig ist, ob als Gründungsdatum die Aufnahme eines ersten Lehrbetriebs 1902 oder erst die Inbetriebnahme des neuen Schulgebäudes in der Wachtstraße 1903 zu gelten hat.

Zur Gründung kam es, weil sich führende Mitglieder der UNION von 1801 um 1900 beklagten, dass der Staat sich aus der Schulung des kaufmännischen Nachwuchses in Bremen zurückgezogen hatte. So kamen sie auf die Idee, eine vereinseigene „wirkliche“ Handelsschule zu gründen, die im Gegensatz zu den staatlichen Schulen auch kaufmännische Unterrichtsinhalte vermitteln sollte. Die staatlichen Schulen mit dem Namen Handelsschule waren zu dieser Zeit Oberrealschulen, die ohne kaufmännische Anteile auf das Abitur und das Studium vorbereiteten.

Zunächst musste dafür Geld gesammelt werden. 100.000 Goldmark stellte allein die Sparkasse in Bremen zur Verfügung, noch mehr steuerten die Bremer Kaufleute durch weitere Spenden bei. 1903 war es so weit, dass das neue Haus der Union an der Wachtstraße und damit auch die „Handelsschule der UNION“ feierlich eröffnet wurde; die Handelsschule hatte aber ihren Schulbetrieb schon ein Jahr zuvor in den hinteren Räumen an der Balgebrückstraße aufgenommen. „Ob und in welchem Maße diese Schule gedeihen wird“, so schrieb damals die Weser-Zeitung, „hängt wesentlich davon ab, dass mehr und mehr noch die Prinzipale ihre Angestellten zum Besuch der Schule anhalten und namentlich den Lehrlingen die erforderliche freie Zeit zu einem solchen Schulbesuch gewähren...“. Diese Befürchtungen waren jedoch unbegründet, schickten die Firmen doch schon bald in großer Zahl ihre Angestellten in die angebotenen Weiterbildungskurse.


Eine ausführliche Darstellung der Schulgeschichte kann in der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum nachgelesen werden. Die Festschrift kann über die Schule bezogen werden, sie ist auch im Buchhandel erhältlich (ISBN 3-89757-212-5).

Textquellen: Kulturhaus Walle Brodelpott, Staatsarchiv Bremen, Weser-Kurier, schuleigenes Archiv

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