Schulzentrum Grenzstraße Bremen

Schulzentrum Grenzstraße Bremen Logo mit Fernsehturm und Stadtmusikanten

Aus dem Jahrbuch 2012/2013: Ein Unterricht mit Praxis

Seit einigen Jahren erwerben Auszubildende theoretische und praktische Kenntnisse über die internationale Automobilindustrie.

In dem Wahlpflichtkurs Automobilwirtschaft und Globalisierung werden den Auszubildenden verschiedener Ausbildungsberufe - darunter Versicherungs-, Immobilien-, Banksowie
Industriekaufleute - theoretische sowie praktische Kenntnisse über die internationale Automobilindustrie vermittelt. Dieser Wahlpflichtkurs wird aufgrund der guten Rückmeldungen ehemaliger Teilnehmer bereits seit einigen Jahren angeboten. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass der Kurs im aktuellen Schuljahr 2012/2013 wieder einmal zur Auswahl stand.

Das liegt wohl daran, dass den Teilnehmern sehr viel geboten wird. Von Einblicken in die größten Automobilwerke Deutschlands, wie die Autostadt Wolfsburg oder das Mercedes Werk Bremen, über detaillierte Filme zum Thema Entstehung und Produktion eines Autos, bis hin zur Teilnahme an der Volkswagen-Jahreshauptversammlung im Jahr 2013. Ein weiterer großer Bestandteil dieses Wahlpflichtkurses sind Gruppenarbeiten zur Vor- oder Nachbereitung der Praxiserkundungen. Dieses Jahr musste jede Gruppe eine Präsentation zu den Themen Volkswagen und Mercedes-Benz vorbereiten und vorstellen. Außerdem steht zu Beginn jeder Unterrichtsstunde eine sogenannte Presseschau an. In der Presseschau werden aktuelle Themen aus der Automobilindustrie von in der Regel einem Schüler bzw. einer Schülerin vorgestellt und diskutiert.

Zusammenfassend vermittelt der Kurs Automobilwirtschaft und Globalisierung sowohl einen sehr guten Einblick in die Welt der Automobilwirtschaft als auch in die zunehmende Globalisierung.

Tagesreise in das Herz von Volkswagen

Am 9. Oktober 2012 war es soweit, unsere Tagesreise in die Autostadt Wolfsburg stand vor der Tür. Unser Kurs traf sich um neun Uhr morgens am Hauptbahnhof Bremen, um gemeinsam in die Autostadt aufzubrechen. Nach gut 2,5 Stunden Fahrt hatten wir unser Ziel fast erreicht. Als wir uns der Autostadt näherten, merkten wir schnell, was der Mittelpunkt dieser Stadt ist – Volkswagen! Nicht umsonst wird bei den Heimspielen des VFL Wolfsburgs
immer wieder „Ohh die halbe Schicht ist da“ gesungen.

Endlich den Hauptbahnhof Wolfsburg ereicht, brachen wir in das angrenzende Besucherzentrum mit seinen Marken- Pavillons, Autotürmen, Restaurants etc. auf. Im Besucherzentrum angekommen, entschieden wir uns erst einmal für eine kräftige Stärkung in dem kleinen, aber feinen Restaurant von Möwenpick, wo uns Geschnetzeltes mit Nudeln erwartete, anstatt der üblichen Currywurst, die unsere vorangegangenen Kurse aßen. Nach dem leckeren Essen trafen wir auf unsere Reiseführerin, die mit uns zu den beiden voll automatisierten Autotürmen aufbrach. Voll automatisiert in der Hinsicht, dass die gerade vom Werk frisch hergestellten Autos unterirdisch in die Türme angeliefert, einsortiert und bei ihrer Abholung wieder ausgegeben werden. Im Anschluss kamen wir zum VW-Pavillon, wo unser Kurs das große Glück hatte, den vor knapp einer Woche vorgestellten Golf VII, sowie den Golf VII GTI zu sehen. Es war sogar möglich im Golf VII Platz zu nehmen und die neue Generation hautnah kennen zu lernen. Unsere nächste Station war der Porsche Pavillon, wo der Mythos Porsche in den Modellen Boxter, Panamera sowie dem 911er zu erleben war. Abschließender Punkt der Führung war eine Zeitreise durch die Automobilgeschichte. Im „ZeitHaus“ wurden uns die wichtigsten Meilensteine der Automobilgeschichte gezeigt und erklärt, warum genau sie als Meilensteine anzusehen sind. Die Zeitreise begann beim ersten Auto, dem sogenannten „Benz Patent-Motorwagen Nummer 1“ und endete in der Gegenwart bei einem Golf V mit 650 PS.

Im Anschluss an die Führung durch das Besucherzentrum erwartete uns eine Werksführung, die aufgrund der Einführung des Golf VII nur eingeschränkt erfolgen konnte. Trotz der eingeschränkten Führung war es ein spannendes Erlebnis. Nach der Führung sind wir zurück ins Besucherzentrum gegangen, wo wir Zeit bekamen, um die restlichen Pavillons auf eigene Faust zu erkunden. Gegen 18 Uhr endete schließlich unser Tag in Wolfsburg und wir brachen wieder in Richtung der wunderschönen Hansestadt auf. Zusammenfassend war es ein sehr angenehmer, spannender, aufschlussreicher aber auch ein anstrengender Tag für unseren Kurs.

Philipp Parchmann, Nico Wentzien, Andre Witzke und Andy Wolnik, alle Ind 11-5

Mercedes-Benz Werk Bremen – Die Geburt der Sterne

Nachdem wir im letzten Jahr schon die Autostadt Wolfsburg besichtigt hatten, sollte es nun zur Besichtigung des Mercedes-Benz Werk Bremen kommen. Schon im Kundencenter konnten die ersten Stilikonen der Marke mit dem Stern bestaunt werden. Kurz darauf wurden wir mit einem Kurzfilm im werkseigenen „Kino“ auf das vorbereitet, was uns erwarten würde – die Produktion hochmoderner Automobile in Perfektion und das ganze auch noch rasend schnell. Denn ca. 1200 Fahrzeuge werden täglich im Mercedes-Benz Werk Bremen gefertigt. Somit entsteht ca. alle 72 Sekunden ein neues Auto.

Anschließend wurden uns verschiedenste Fertigungsprozesse näher gebracht. Als erstes konnten wir beobachten, wie das erste Stück Auto direkt von den „Coils“, den riesigen Stahlrollen, abgerollt und unter dem Druck hunderter Tonnen in den Pressen geformt wurde. Staunend verfolgten wir das „Ballett“ der hochmodernen Roboter in den vollautomatisierten Fertigungsstraßen. Jeder Schweiß- und Laserpunkt sollte millimetergenau von den Maschinen gesetzt und letztlich nur noch von den Mitarbeitern überprüft werden. Auch „Hochzeiten“ gab es zu sehen. So wird in der Automobilproduktion die Zusammenführung von Motorblock + Fahrwerk und Fahrzeuggestell genannt. Als letzten Fertigungsschritt verfolgten wir das Einsetzen der Scheiben und des Cockpits.

Wieder angekommen im Kundencenter verfolgten wir bei einem kleinen Snack, wie die stolzen neuen Besitzer der frisch produzierten Fahrzeuge mit dem Stern ihre Fahrzeuge abholen. Es gab eine Menge beeindruckender Dinge zu sehen, die von den noch imposanteren Details untermauert wurden, die unser Werkführer berichtete. Wenn man es nicht mit eigenen Augen sieht, lässt sich kaum vermuten, wie schnell und präzise heutzutage Autos hergestellt werden.

In den folgenden Wochen behandelten wir weiterhin das Thema Mercedes-Benz und fertigten dazu Plakate an, die weitere Produktionswerke oder Fahrzeugtypen enthalten und unser Wissen vertiefen sollten.

Philipp Kahlert, Ind 11-3, und Josephine Huff, Immo 11-1

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