Schulzentrum Grenzstraße Bremen

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Referendariat: Lernort Bürgerschaft

Bei einer mehrtägigen Veranstaltung im Januar durften angehende Lehrer und Lehrerinnen die Besonderheiten des politischen Systems Bremen kennenlernen.

Gruppenfoto: Temesgen Andom Tesfay, Christian Weber, Dr. Claudia Bogedan, Steffen Simon, Eugenie Wiltrud Gohr, Fabian Diering und Mirja Schilling
v.l.n.r.: Temesgen Andom Tesfay, Christian Weber, Dr. Claudia Bogedan, Steffen Simon, Eugenie Wiltrud Gohr, Fabian Diering und Mirja Schilling

Das Referendariat beinhaltet neben den durchaus stressigen Bestandteilen wie Unterrichtsbesuche, Videoanalyse oder das Kolloquium auch Elemente, die den persönlichen Horizont abseits der Schule erweitern. Dazu zählt der Wahlpflichtkurs „Die Bremische Bürgerschaft als außerschulischen Lernort für seinen eigenen Unterricht aktiv nutzen“, der organisiert und geleitet wurde durch Frau Dr. Körner (u.a. Fachleiterin im Landesinstitut für Schule für Geschichte) sowie Frau Leibing (Referat 11 der Bürgerschaftskanzlei: u.a. Besucherdienst). Dieser „Pionier“-Kurs hat uns Referendarinnen und Referendaren erfolgreich die Welt der Politik näher gebracht, wovon auch unsere Schülerinnen und Schüler aber auch Kollegen und Kolleginnen an unseren Schulen – durch eigens initiierte Veranstaltungen – profitieren können. Denn sowohl die Kontakte über die bereits genannten Organisatorinnen sowie das Know-How für eine eigene Führung sind im Rahmen des Kurses mit Erfolg vermittelt worden.

Gleich zu Beginn des Kurses sind wir mit dem Präsidenten der Bremischen Bürgerschaft, Herrn Weber, und der Senatorin für Kinder und Bildung, Frau Dr. Bogedan, im Plenarsaal ins Gespräch gekommen. Dabei hat Herr Weber erzählt, dass er seine schulische Ausbildung mit der Zweijährigen Höheren Handelsschule abgeschlossen habe, gelernter Bankkaufmann sei und letztlich seine erste und zweite Staatsprüfung für das Lehramt abgelegt habe – jedoch nicht am Schulzentrum Grenzstraße. Im weiteren Verlauf unseres ersten Tages haben wir den stellvertretenden Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Bremen (LzpB), Herrn Ellinghaus, kennengelernt. Die LzpB als ein gesellschaftlicher Träger mit den Kernaufgaben „mitdenken, aufklären und informieren“ kann auch für Lehrkräfte eine wichtige Anlaufstelle sein (genaueres dazu: www.lzpb-bremen.de).

Mehrere spannende Führungen durch und um die Bremische Bürgerschaft sowie einzelne interessante Vorträge zum politischen Prozess haben uns während des Kurses stets begleitet. Ferner durften wir am zweiten Tag eine kurze Rede zu einem selbstgewählten Thema vorbereiten und im Plenarsaal am Podium vortragen. Hierbei ist neben dem Vortrag einiges zu berücksichtigen: Reihenfolge der Begrüßung, Lage der Arme und Hände, generell die Körperhaltung etc.

Ein weiterer Höhepunkt erwartete uns am dritten Tag: Das Verfolgen einer Sitzung des Landtages von der Gästetribüne aus mit der unvergesslichen Besonderheit, dass meine Kolleginnen, Kollegen und ich von Herrn Imhoff (Vizepräsident der Bremischen Bürgerschaft) vorgestellt wurden: „Meine Damen und Herren, auf der Gästetribüne begrüße ich eine Gruppe von Lehramtsreferendaren als Pioniere in unserem neuen Projekt die Bremische Bürgerschaft als außerschulischer Standort. Sie absolvieren in diesem Monat in unserem Hause einen Wahlpflichtkurs des Landesinstituts für Schule in Kooperation mit der Bremischen Bürgerschaft und der Landeszentrale für politische Bildung in vier Modulen. Ich wünsche Ihnen viele Erkenntnisse, viel Spaß und tollen Erfolg. Herzlich willkommen (55. Sitzung der Bremischen Bürgerschaft, Landtag, 10:00-13:00 Uhr, am 24.01.2018 einsehbar über vimeo.com).“ Im Anschluss sind wir mit Abgeordneten der Bürgerschaft (in der Reihenfolge: Sybille Böschen, Dr. Thomas vom Bruch, Dr. Matthias Güldner, Dr. Magnus Buhlert und Miriam Strunge) zum Thema „Bildung“ (u.a. Änderung der Ausbildungs- und Prüfungsregularien für Referendarinnen und Referendare, Stellenwert von Berufsschulen etc.) ins Gespräch gekommen.

Nachdem wir bisher die Geschichte, den Aufbau der Bremischen Bürgerschaft und die Bedeutung der Demokratie näher kennenlernen durften, war es unser „Auftrag“, das theoretische Wissen für ein eigenes Konzept mit einer Lerngruppe umzusetzen. Zu diesem Zweck lud Frau Dr. Körner ihre Lerngruppe aus Bremerhaven in die Bremische Bürgerschaft ein. Nach der Vorbereitung haben wir angehenden Lehrkräfte als krönenden Abschluss eine eigene Hausführung durchgeführt. Besonders beeindruckt waren die Schüler und Schülerinnen von dem Plenarsaal. Mein Part war der Festsaal und die sich dort befindende Ausstellung „Charlie in Bremen“. Bremen würdigt damit das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“.

Der Wahlpflichtkurs war eine spannende und lehrreiche Veranstaltung. Den Worten von Frau Dr. Körner und Frau Leibing kann ich mich nur anschließen: „Und wir möchten natürlich auch, dass sich das Seminar als stetiges Angebot für Referendare und als Lehrerfortbildung etabliert.“

Fabian Diering

Service